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Was sind die Ziele für nachhaltige Entwicklung?

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind Teil des aktuellen gesellschaftlichen Diskurses geworden. Doch was genau steckt dahinter?

In den vergangenen Jahren hat man immer öfter von den Zielen für nachhaltige Entwicklung gehört – sei es in den Nachrichten oder in Gesprächen verschiedenster Art. Sie sind zu einem wichtigen Teil der Ziele geworden, die sich die Gesellschaft auf globaler Ebene gesetzt hat, um eine bessere und gerechtere Welt zu erreichen. Deshalb ist es wichtig, eine klarere Vorstellung davon zu bekommen, was die SDGs sind und wie diese zu einer besseren Welt beitragen sollen.

Wir leben in einer komplexen Welt: Das geht mit Herausforderungen wie sozialer Ungerechtigkeit, Armut, Ungleichheit, mangelnden Chancen und Auswirkungen auf das Klima einher. All diese Probleme sind Teil der heutigen Gesellschaft und verwehren Millionen von Menschen ein würdevolles Leben, zerstören Lebensraum und gefährden künftige Generationen. Die Tatsache, dass laut Quellen wie Intermon Oxfam fast die Hälfte der Weltbevölkerung mit weniger als 5,5 Dollar pro Tag auskommen muss, dass mehr als 258 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen oder dass, wie die WHO betont, das Kohlendioxid in der Atmosphäre in den letzten Jahren um mehr als 30 % zugenommen hat, zeigt, dass die Menschheit einen Aktionsplan braucht. Und die SDGs sind ein Teil dieser Lösung.

Deshalb haben die Vereinten Nationen 2015 einen historischen Schritt unternommen: die Verabschiedung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, ein ehrgeiziger Fahrplan, der das Leben aller Menschen verbessern soll – ohne Ausnahmen. Diese Agenda, die wir im Folgenden erläutern, besteht aus 17 Hauptzielen, die auch als Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bezeichnet werden. Die Agenda deckt ein breites Spektrum an Herausforderungen ab, z. B. die Beseitigung der Armut, Klimaschutz, Bildung, Gleichstellung der Geschlechter, Umweltschutz und die Gestaltung nachhaltiger Städte.

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Wenn jede Ursache eine Wirkung hat, gibt es für jedes Problem eine Lösung. Unter dieser Prämisse haben die Vereinten Nationen versucht, die großen Probleme, mit denen wir heute konfrontiert sind, in Angriff zu nehmen. So wurde in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ein Zeitrahmen von 15 Jahren festgelegt, in dem 17 Ziele erreicht werden sollen, die wiederum 169 integrierte und untrennbare Vorgaben enthalten.

Diese Strategie, die sich auf die Bereiche Wirtschaft, Soziales und Umwelt bezieht, ist nicht aus dem Nichts entstanden, sondern wurde in mehr als zwei Jahren öffentlicher Konsultationen, Interaktion mit der Zivilgesellschaft und Verhandlungen zwischen den UN-Mitgliedstaaten sorgfältig vorbereitet. Im Ergebnis beinhaltet die Agenda eine gemeinsame und universelle Verpflichtung, bei der jedes Land die Verantwortung für die Bewältigung spezifischer Herausforderungen übernimmt.

17 Ziele, 17 Herausforderungen

Nachdem wir nun wissen, wie die Strategie funktioniert, ist es an der Zeit, die 17 Hauptziele der Agenda 2030 genauer zu betrachten:

  • Ziel 1: Die Armut beenden (über 700 Millionen Menschen leben in extremer Armut)
  • Ziel 2: Null Hunger (821 Millionen Menschen sind unterernährt, ein Drittel aller Lebensmittel wird verschwendet)
  • Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen (Dank der Impfungen ging die Zahl der Masernfälle in weniger als zwei Jahrzehnten um 80 % zurück)
  • Ziel 4: Qualitativ hochwertige Bildung (617 Millionen Kinder können weder lesen noch die Grundrechenarten beherrschen)
  • Ziel 5: Gleichstellung der Geschlechter (eine von drei Frauen hat körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren)
  • Ziel 6: Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen (über 40 % der Weltbevölkerung sind von Wasserknappheit betroffen)
  • Ziel 7: Erschwingliche und saubere Energie (drei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberen Brennstoffen und Technologien zum Kochen)
  • Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (20% der jungen Menschen studieren oder arbeiten nicht)
  • Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur (in vielen Entwicklungsländern fehlt es an Infrastrukturen)
  • Ziel 10: Verringerung der Ungleichheiten (die ärmsten 40% der Weltbevölkerung verfügen über weniger als 25% des Welteinkommens)
  • Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden (9 von 10 Stadtbewohnern atmen verschmutzte Luft)
  • Ziel 12: Verantwortungsvoller Konsum und verantwortungsvolle Produktion (bis 2050 könnte das Äquivalent von drei Planeten benötigt werden, um das derzeitige Konsumniveau zu halten)
  • Ziel 13: Klimaschutz (die CO2-Emissionen sind seit 1990 um 50 % gestiegen)
  • Ziel 14: Leben unter Wasser (mehr als drei Milliarden Menschen sind für ihren Lebensunterhalt von den Meeresökosystemen abhängig)
  • Ziel 15: Leben an Land (80 % der weltweiten Artenvielfalt an Land sind in Wäldern beheimatet)
  • Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (über 70 Millionen Menschen wurden durch Konflikte vertrieben)
  • Ziel 17: Partnerschaften für die Ziele (Die Verwirklichung der SDGs könnte Marktchancen in Höhe von 12 Billionen Dollar eröffnen und 380 Millionen Arbeitsplätze schaffen)

Wie wird die Einhaltung dieser SDGs überwacht?

Es ist einfach, Pläne zu erstellen. Schwieriger ist es, zu kontrollieren, dass diese auch eingehalten werden. Deshalb wurden auf globaler Ebene klare Indikatoren festgelegt, um die Einhaltung zu überwachen. Alle Einzelheiten werden in einem von den Vereinten Nationen veröffentlichten Jahresbericht dargelegt, in dem die Fortschritte in den verschiedenen Regionen der Welt beobachtet und analysiert werden können. Darüber hinaus findet jährlich ein Treffen statt, auf dem die Fortschritte überprüft werden.
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